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 GEOGRAFIE | ||
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 | Provinz Dacia Daten & Geografie Die Provinz Dakien erhielt ihren Namen vom Volk der Daker. Seit der römischen Eroberung unter Trajan erhielt das ganze Gebiet die Bezeichnung Dacia. Hadrian teilte sie aus militärischen Gesichtspunkten 117/119 mit Dacia superior und Dacia inferior in zwei Teile. Wenige Jahre später (123/124) erfolgte eine nochmalige Änderung und nun gab es mit Dacia superior, Dacia inferior und Porolissensis drei Provinzteile. Die Grenzkriege von Marcus Aurelius führten seit 167/169 erneut zur Veränderung der internen Grenzen. Der Kaiser schuf Dacia Apulensis, Porolissensis und Malvensis. Die nominelle Hauptstadt der Provinz war Colonia Ulpia Traiana Augusta Dacica, eine römische Neugründung nicht weit von der dakischen Hauptstadt Sarmizegetusa. Der alte Name wurde schliesslich auch auf die neue Hauptstadt übertragen. Die direkte römische Herrschaft
          erstreckte sich von 106 bis 271 n.Chr.; also lediglich 165 Jahre.
          Trotzdem kann Dakien als Musterfall für die planmässige
          Erschliessung, Kolonisierung und Romanisierung eines von den Römern
          eroberten Gebietes angesehen werden. Das dakische Gebiet wurde an drei Seiten (Westen, Norden, Osten) vom Barbaricum begrenzt. Lediglich im Süden bestand eine Verbindung zum Imperium. Dort lag die Provinz Moesien. Nach einigen Umstrukturierungen grenzte ein Zipfel von Pannonien ebenfalls an Dakien. In der Spätantike (und nach der Räumung der Provinz) wurde ein Teil von Moesien nominell zu Dakien umbenannt. Zur Provinz Dakien gehörten Siebenbürgen mit Ausnahme der südöstlichen Ecke des oberen Alttales, das Banat und der westliche Teil von Oltenien. Dies entsprach dem ehemals direkten Einflussgebiet der Dakerkönige. Zwei Überlandstrassen durchzogen das Gebiet. Die eine führte von Drobeta über Bumbesti, Valcanpass, Ostrov nach Sarmizegetusa, die andere von Lederata, Tibiscum, dem Eisernen Tor ebenfalls in die Hauptstadt. Oberdakien
          bestand aus Siebenbürgen mit Ausnahme des nördlichen Teils und er südöstlichen
          Ecke, aus dem Westen Olteniens und aus dem Banat. So fiel die neue
          Provinz voll mit dem alten zusammen, was dazu führte, dass in
          zahlreichen Dokumenten das superior
          einfach weggelassen wurde. An
          den inneren Provinzgrenzen änderte sich mit der Reorganisation durch 
          Marcus Aurelius nur wenig. Die aus strategischen Überlegungen
          geschaffenen Teile Apulensis und Porolissensis behielten ihre Grenzen.
          Die als reiner Finanzsprengel organisierte Malvensis dürfte zugunsten
          von Apulensis das obere Alttal abgetreten und Westoltenien bekommen
          haben. An Siedlungen und Garnisonsorten gab es u.a.: Abritus (Razgrad/RO), Acidava (Enoseti/RO), Acumincum (), Ad Flexum (Mosonmagyarovar/RO), Ad Mediam (Baile Herculane/RO), Ad Statuas (Acs Vaspuszta/H), Alburnus maior (), Alisca (Öcseny/H), Ampelum (), Appiaria (Rjachovo/RO), Apulum (Alba Iulia/RO), Aquae (Calan/RO), Arcidava (Varadia/RO), Arutela (Bivolari/RO), Augusta (Ogosta/RO), Berzovia (Berzobis), Brucla (), Buridava (Stolniceni/RO), Cumidava (), Dierna (Orsova/RO), Dinogetia (Barbosi/RO), Drobeta (Turnu Severin/RO), Germisara (), Malva (), Micia (Vetel/RO), Napoca (Cluj/RO), Pelendava (Craiova/RO), Poiana (Piroboridava/RO), Porolissum (Moigrad/RO), Potaissa (Turda/RO), Resculum (Bologa/RO), Salinae (), Tapae (), Tibiscum (Jupa/RO). Als
          Knotenpunkt des römischen Strassennetzes entwickelte sich aber mehr
          und mehr Apulum. Die wichtigsten Verbindungen waren: von Lederata nach
          Tibiscum, von Dierna nach Tibiscum, von Tibiscum über Sarmizegetusa,
          Aquae, Germisara, Apulum, Potaissa, Napoca nach Porolissum und von
          Sucidava über Romula nach Caput Stenarum, von wo die Trasse ostwärts
          nach Angustia, westwärts nach Apulum führte. Schliesslich ist noch
          die Verbindung von Dobreta über Pelendava nach Romula zu erwähnen. Im Inneren Dakiens existierten kaum grössere Flüsse. Sie bildeten vor allem die Grenzen aus. Im Süden war es der Ister (Untere Donau) und im Westen Tisia (Theiss), Marisia (Mures) und Crisia (Cris, Körös (ung.)). Der grösste Fluss, der ins Provinzinnere reichte war der Alutus (Olt). Hierasus (Siret) und Pyretus (Prut) lagen ausserhalb des Provinzgebietes, wenn auch sie im Verteidigungskonzept eine Rolle gespielt haben mögen. Dakien war eine Binnenprovinz und grenzte somit an kein Meer. | 
 Kaiser
          Trajan eroberte das Königreich der Daker für das Römische Imperium | |
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